Rund um den Herbst
Winklers Genusszeit
Herbst © TVB Osttirol / Peter Maier
Schwammerlklauben in Osttirol
wo, wann & wie Sie die besten Pilze finden
Der Herbst in Osttirol zeigt sich von seiner besten Seite: Die Wälder färben sich bunt, die Luft wird klarer, und auf den Tellern wird’s wieder herzhaft. Der Herbst bringt nicht nur Ruhe nach einem aktiven Sommer, sondern auch jede Menge Geschmack auf den Teller. Schwammerln, Kastanien, Schlipfkrapfen und Fleischgerichte – jetzt wird gekocht, gesammelt und geteilt. In diesem Blog nehmen wir Sie mit in den Wald zum "Schwammerlklauben", erklären, was es mit dem Törggelen auf sich hat, und werfen zum Schluss einen Blick in unsere herbstliche Küche.

Herbst im Osttiroler Hochpustertal © TVB Osttirol / Leiter Peter
Wann und wo wachsen eigentlich die besten Schwammerln?
Die besten Schwammerln findet man in Osttirol zwischen Juli und Ende September – am liebsten nach ein paar warmen Regentagen. Frühmorgens hat man die besten Chancen, bevor andere Sammler (oder die Schnecken) schneller sind. Besonders gut wachsen Eierschwammerl, Steinpilze und Co. in feuchten, moosigen Mischwäldern zwischen 800 und 1.500 Metern Seehöhe. Rund um Winklers gibt’s dafür einige gute Flecke – die verraten wir aber nur persönlich beim Frühstück. ;)
Wichtig dabei ist aber immer: Nur sammeln bzw. essen, was man wirklich kennt! Und schnell klauben – denn ich und mein Sohn Maxi sind bereits geübt, und das Einzige, was uns aufhält, ist die Sammelgrenze von 2 kg pro Person und Tag in Österreich. ;)


Maxi hat schon viel vom Papa gelernt. / Die Steinpilzausbeute einer Wanderung. Fotos: Thomas Winkler
Bekannte Schwammerl in Osttirol
und Pilze welche giftig sind
Zu den beliebtesten Speisepilzen in Osttirol zählen Eierschwammerl (Pfifferlinge), Steinpilze und Parasole (Riesenschirmlinge)– sie sind nicht nur geschmacklich top, sondern auch vielseitig in der Küche einsetzbar. Ich persönlich konzentriere mich beim Sammeln auf diese bekannten Sorten. Diese Pilze lassen sich frisch zu Suppen, Risotto, Saucen oder als Beilage zu Fleischgerichten verarbeiten, schmecken gebraten mit Zwiebeln oder Kräutern besonders aromatisch und können getrocknet, eingelegt oder eingefroren werden, um den Herbstgeschmack das ganze Jahr über zu genießen. Was wir in unseren Restaurants sehr gerne anbieten, wenn ich frisch vom Schwammerlklauben komme: Gebackene Steinpilze und Parasole schmecken mit einem frischen Salat einfach wundervoll! Ganz unten finden Sie übrigens ein Rezept für ein Eierschwammerlgulasch auf Osttiroler Art!


Diese Parasole wurden gebacken bei uns im Moarhof Stüberl am gleichen Tag verzehrt – herrlich! / Mein Tipp und irgendwie Ehrensache – grob geputzt werden die Schwammerl und Pilze immer gleich im Wald – als Grundlage für weiteres Pilzwachstum. Fotos: Thomas Winkler
Vorsicht ist jedoch geboten: Einige giftige Doppelgänger sehen den essbaren Arten täuschend ähnlich. Der gefährliche Knollenblätterpilz (grün und weiß), der Gallenröhrling (bitter, verdirbt ganze Gerichte) und natürlich der Fliegenpilz sind nur einige Beispiele. Deshalb gilt: Bei Unsicherheit lieber im Wald stehen lassen oder bei einem Kundigen abchecken lassen – die Naturküche schmeckt nur dann, wenn sie sicher ist! Mehr zu den einzelnen Pilzarten finden Sie übrigens hier auf dieser Seite.
Im Herbst ist Törggelen nicht weit
wie es funktioniert und was dahintersteckt
Törggelen hat vermutlich seinen Ursprung in Südtirol, ist aber längst auch bei uns in Osttirol zuhause. Man vermutet, dass sich Bauern und Winzer früher nach der Weinlese zusammengesetzt haben, um den "neuen" Wein zu verkosten – dazu gab’s einfache, aber herzhafte Speisen direkt vom Hof. Mehr Infos zum Törggelen finden sich hier.
Heute ist das Törggelen ein beliebter Anlass, um im Herbst gemeinsam zu essen, zu trinken und die Saison zu feiern. Auf den Tisch kommen bei uns Hauswürstel, Sauerkraut, geröstete Kastanien, Schlipfkrapfen und Gerstlsuppe – dazu wird junger Wein ("Heuriger") oder ein Glas Most serviert. Es geht ums Beisammensein, ums Genießen und ums Einläuten der besinnlichen Zeit. Bei uns in der Küche zeigen wir Ihnen gerne, wie wir dieses Brauchtum leben!


Edelkastanien schmecken wunderbar zu süßen als auch pikanten Speisen. Foto: azett kommunikation / Gerstlsuppe - Törggelen Winklers Osttirol
Eierschwammerlgulasch auf Osttiroler Art
Zutaten (für 4 Personen)
- 800 g frische Eierschwammerl (Pfifferlinge)
- 2 mittelgroße Zwiebeln
- 2 EL Butter oder Butterschmalz
- 1 EL Sonnenblumenöl
- 1–2 EL Paprikapulver nach Bedarf oder Geschmack
- 200 ml Rindsuppe oder Gemüsebrühe
- 200 ml Schlagobers (Sahne)
- 1 EL Mehl (optional, zum Binden)
- Salz, frisch gemahlener Pfeffer
- 1 Prise Kümmel nach Geschmack
- 1 TL oder mehr frische, gehackte Petersilie
- etwas Zitronensaft
- Frische Petersilie zum Garnieren
Zubereitung Eierschwammerlgulasch
- Schwammerl vorbereiten
Eierschwammerl gründlich, aber behutsam putzen. Am besten mit einem Pinsel, vorsichtig mit einem Messer oder Tuch reinigen, nur bei Bedarf kurz mit Wasser abspülen und sofort trocken tupfen. - Zwiebel anrösten
Zwiebeln fein würfeln. Eine große Pfanne oder einen Topf mit Butter oder Öl erhitzen und die Zwiebeln darin goldgelb anschwitzen. - Paprika und Gewürze
Hitze kurz reduzieren, Paprikapulver und gemahlenen Kümmel zugeben, kurz umrühren (nicht zu lange, sonst wird der Paprika bitter). - Schwammerl anbraten
Eierschwammerl hinzufügen und bei mittlerer Hitze etwa 5 Minuten braten, bis sie Flüssigkeit verlieren. Tipp: Immer nur so viele Schwammerl in die Pfanne geben, damit sie sich nicht berühren. Sonst ziehen sie zu viel Wasser. Leicht salzen und pfeffern. - Sauce zubereiten
Mit Rindsuppe oder Gemüsebrühe ablöschen und das Ganze ca. 10 Minuten köcheln lassen. - Binden
Schlagobers einrühren. Wer die Sauce dicker mag, kann 1 EL Mehl mit etwas kaltem Wasser glatt rühren und unterziehen, kurz aufkochen lassen. - Abschmecken
Mit Salz, Pfeffer, Petersilie und oder anderen Kräutern abrunden. - Anrichten
Mit frischer Petersilie bestreuen und heiß servieren.
Typischerweise wird Eierschwammerlgulasch in Osttirol mit Semmelknödel serviert. Gutes Gelingen!

Thomas Winkler verbindet als Hotelier langjährige Gastgebertradition mit jungem, sportlichem Spirit: Aus dem Familienbetrieb Moarhof und seinem stilvoll restaurierten Dolomitenhof in Tristach entwickelte er die Marke Winkler Hotels. Mit den Natur Suiten schafft er noch mehr Raum und ein neues Niveau für Urlaubserlebnisse in den Winkler Hotels Osttirol. Wenn er nicht persönlich im Dolomitenhof Tristach präsent ist, zeigt er als zertifizierter Bergwanderführer Gästen gerade die schönsten Plätze der Bergwelt Osttirols.