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Herz-Jesu-Feuer

Tradition

Wenn der längste Tag auf die kürzeste Nacht trifft, verwandeln sich die Berge Osttirols in ein beeindruckendes Lichtermeer. Am Herz-Jesu-Sonntag – dem dritten Sonntag nach Pfingsten – werden traditionelle Bergfeuer entzündet und ziehen Besucher und Einheimische in ihren Bann. Doch hinter den Flammen steckt mehr als nur ein schöner Anblick. Sie sind ein lebendiger Ausdruck von Glauben, Gemeinschaft und tief verwurzelter Tradition.

Kartitsch Herz-Jesu-Feuer © TVB Osttirol / Cis André (cisfotografie.at)

Sonnwendfeuer

Herz-Jesu-Feuer: Tradition, Ursprung und Geschichte


Die Herz-Jesu-Feuer haben ihren Ursprung in den alten Traditionen der Sonnwendfeuer. Diese wurden seit dem 12. Jahrhundert zur Sommersonnenwende entzündet, um die Kraft der Sonne zu feiern und böse Geister zu vertreiben. Mit der Zeit erlebte dieser Brauch aber eine christliche Umdeutung: Im Jahr 1796 gelobten die Tiroler Landesstände unter Führung von Andreas Hofer, das Land dem Herzen Jesu anzuvertrauen und so göttlichen Beistand bei der drohenden Gefahr durch den Einmarsch der Truppen Napoleons zu erbitten. Ein mutiger Akt des Glaubens in einer dunklen Stunde. Der Landsturm bekam daraufhin einen noch nie erlebten Zulauf an Freiwilligen und die Tiroler Truppen siegten überraschenderweise über die Bayern und Franzosen. Der Herz-Jesu-Sonntag wurde zum hohen Feiertag.

Da es damals nur wenige Möglichkeiten gab, mit entfernten Landsleuten zu kommunizieren, wurden Bergfeuer im 18. Jahrhundert sowohl als Mittel der Kommunikation als auch als symbolische Handlung zu Ehren des Schwures entzündet. Bald verdrängten die Herz-Jesu-Feuer deshalb auch die traditionellen Sonnwendfeuer. Ein neuer Brauch. Ein starkes Zeichen.

Heute sind die Herz-Jesu-Feuer mehr als nur ein Ritual. Sie sind ein Symbol der Verbundenheit. Ein Zeichen der Gemeinschaft und des Glaubens. Eine Tradition, die den damals beschlossenen Landesbund mit dem Herzen Jesu jedes Jahr erneuert.

Sillan Herz-Jesu-Feuer unterhalb des Helmhauses © TVB Osttirol / Peter Leiter

Die Bergfeuer zu Herz-Jesu heute

Während die Herz-Jesu-Verehrung in vielen Teilen der katholischen Welt bekannt ist, sind die Bergfeuer vor allem in Tirol, Südtirol und dem Trentino verbreitet. Jede Region mit ihren ganz eigenen Traditionen und Bräuchen. Der Festtag beginnt mit einem feierlichen Gottesdienst, danach folgen Prozessionen durch die Dörfer. Musikalisch abgerundet wird der Feiertag durch Herz-Jesu-Konzerte der heimischen Musikkapellen. Der Höhepunkt ist schließlich das Entzünden der Bergfeuer nach Einbruch der Dunkelheit. Dafür werden das Holz, die Fackeln oder die selbstgegossenen „Kerzen“ – mit Wachs gefüllte Behälter und einem „Holz-Docht“ in der Mitte – in mühseliger Arbeit auf den Berg getragen, zu den vorher ausgemessenen Symbolen angeordnet und zeitgleich entzündet. Die Feuer formen meist religiöse Symbole wie Kreuze oder das Herz Jesu selbst.

Herz-Jesu Konzert der Musikkappelle Sillan © TVB Osttirol / Elias Bachmann
Kerzen Herz-Jesu-Feuer © Daniel Putzhuber

Tradition & Natur

Darum sollte Osttirol auf Ihrer Reiseliste stehen


Herz-Jesu ist nur eine von vielen tief verwurzelten Traditionen, die Osttirol so besonders machen. Die einzigartige Kombination aus ursprünglicher Natur, lebendigen Bräuchen und herzlicher Gastfreundschaft schafft eine ganz besondere Stimmung, die Besucher immer wieder in ihren Bann zieht.

Romana Winkler (GF) © Martin Lugger

Romana Winkler

Romana Winkler kümmert sich im Hintergrund als Profi um Buchungen und Administration. Im Vordergrund gestaltet sie gemeinsam mit Thomas das zeitgeistige Winkler Ambiente im Dolomitenhof und den Natur Suiten. Mit den beiden Kindern entdeckt Romana in ihrer Freizeit die besten Erlebnisse für Familienurlaube in Osttirol. Als "Zuagroaste" betrachtet sie unsere Region aus einer völlig anderen Perspektive, und entdeckt Besonderes, wo für uns bis dahin nur Vertrautes war.