Krampusbrauch in Osttirol
krampus hautnahDie Faszination des Krampusbrauchs in Osttirol
Wenn es Anfang Dezember dunkel wird und die Nacht hereinbricht, sind in Osttirol die Krampusse unterwegs. Die Krampusläufe gelten in Osttirol nicht nur als traditionsreiches Brauchtum, sondern auch als spektakulärer Höhepunkt der Vorweihnachtszeit. Mit von der Partie ist natürlich auch der Nikolaus. Der Überlieferung nach brachte er neben einem Engel auch einen Krampus in die Häuser, der unartige Kinder bestrafen sollte. Heutzutage wird die Tradition der Krampusläufe vorwiegend von jungen Männern weitergeführt. Die Besucher haben allerdings nichts zu befürchten. Sie können das Spektakel in aller Ruhe und Sicherheit hinter den Absperrungen verfolgen.
Umzug Niklolaus und Krampus – Thurn © Brunner Images
Dämonen und Schutzgeister
Der historische Hintergrund des Krampusbrauchs
Ursprünglich war der Krampusbrauch in ganz Österreich verbreitet. Die frühesten Aufzeichnungen über den Krampus in Osttirol reichen bis ins Jahr 1668 zurück. Damals soll sich der junge Veit Eder gemeinsam mit Freunden als "Perchtln" verkleidet haben, um einen Mann zu erschrecken und ihn möglicherweise sogar zu verprügeln. Die jungen Männer mussten sich vor Gericht verantworten. Zur Zeit der Inquisition wurde das Verkleiden als teuflische Gestalt verboten, sodass der Brauch nur in schwer zugänglichen Gegenden überlebte.
Matrei gilt als die Geburtsstätte des Brauches schlechthin. Hier ticken die Uhren anders. Die Matreier haben bis heute besondere Masken mit gröberen Zügen und pflegen eigene Traditionen. Aber aufgepasst! Sagen Sie hier niemals "Krampus". In Matrei nennt man die unheimlichen Gesellen "Klaubauf". In keiner anderen Osttiroler Gemeinde wird der Brauch so lebendig weitergeführt, wie hier. Noch heute ziehen die Klaubauf weite Strecken von Haus zu Haus. Mit ihren großen Glocken machen sie mächtig Lärm, um böse Geister und Dämonen von den Bewohnern der Gemeinde fernzuhalten.
Krampus – Thurn Osttirol © Brunner Images
"Tischziachn"
In einigen Gemeinden wird weiterhin der Osttiroler Brauch des "Tischziachns" gepflegt. Dabei sitzen mehrere Mutige hinter einem schweren Holztisch und klammern sich mit aller Kraft daran fest. Die Krampusse stürmen heran und setzen ihre ganze Stärke ein, um den Tisch umzustoßen – das Ziel: den Tisch schließlich mit allen vier Beinen nach oben liegend zu bekommen.
Ein besonderes Erlebnis
Warum der Krampuslauf in Lienz so einzigartig ist
Anfang Dezember finden in Osttirol die traditionellen Krampusumzüge statt, wobei der bedeutendste Umzug am Johannesplatz in Lienz veranstaltet wird. Besucher können hinter sicheren Absperrungen die kunstvoll geschnitzten Masken, auch "Larven" genannt, und die aufwendig gefertigten Kostüme bewundern. Hier begegnen sie auch einem weiteren Krampusbrauch: dem "Raufen". Freiwillige treten vor die Absperrung und liefern sich mit den Krampussen einen Zweikampf, bei dem sie versuchen, ihren Gegner durch geschicktes Drehen und Festhalten der Arme zu Boden zu ringen. Die Zuschauer hinter den Absperrungen haben während des Spektakels jedoch nichts zu befürchten.
Krampusausstellung © Brunner Images
Die Ausrüstung der Krampusse kann 20 bis 30 kg schwer werden. Doch das wohl angsteinflößendste ist die Larve. Dabei handelt es sich um handgemachte Unikate, die besonders aufwendig und kunstvoll gestaltet werden.
Der Krampusbrauch in Osttirol zieht Jahr für Jahr Einheimische und Touristen gleichermaßen in seinen Bann. Die Krampusläufe sind nicht nur ein Highlight, sondern auch ein lebendiges Erbe, das die Vorweihnachtszeit in Osttirol mit Spannung erfüllt. Wer sich Anfang Dezember in die Welt der Krampusse und Klaubaufs wagt, erlebt Tradition in ihrer ursprünglichsten und fesselndsten Form.
Krampusumzüge in Lienz
Brauchtum hautnah erleben
- 3. Dezember, 19.30 Uhr: Johannesplatz mit Nikolobescherung (Innenstadt)
- 5. Dezember, 19.30 Uhr: Ortsteil Patriasdorf mit Nikolobescherung
- 6. Dezember, 18.30 Uhr: Einzug der Nachwuchskrampusse in der Innenstadt
"Nachuchskrampus" – Thurn © Brunner Images
Thomas Winkler verbindet als Hotelier langjährige Gastgebertradition mit jungem, sportlichem Spirit: Aus dem Familienbetrieb Moarhof und seinem stilvoll restaurierten Dolomitenhof in Tristach entwickelte er die Marke Winkler Hotels. Mit den Natur Suiten schafft er noch mehr Raum und ein neues Niveau für Urlaubserlebnisse in den Winkler Hotels Osttirol. Wenn er nicht persönlich im Dolomitenhof Tristach präsent ist, zeigt er als zertifizierter Bergwanderführer Gästen gerade die schönsten Plätze der Bergwelt Osttirols.